Grüner Star

→ Glaukom

Dr.med.vet.Petra Maritzen

Beschreibung

Unter einem Glaukom versteht man Augenerkrankungen unterschiedlicher Ursache, bei denen der Augeninnendruck (IOD) ansteigt. Der Druckanstieg entsteht infolge einer Abflussbehinderung der im Auge gebildeten Flüssigkeit (Kammerwasser). Ein Glaukom stellt eine Notfallsituation dar, die eine sofortige Therapie erfordert, da die Erhöhung des Augeninnendruckes Netzhaut und Sehnerv schädigt und das betroffene Tier zu erblinden droht.

Man unterscheidet zwischen Primär- und Sekundärglaukom. Das Primärglaukom tritt spontan auf ohne unmittelbar erkennbare gleichzeitige oder vorangegangene Augenerkrankungen (meist angeborene Veränderungen des Kammerwinkels, Engwinkelglaukom, Weitwinkelglaukom). Das Sekundärglaukom entsteht durch erworbene Veränderungen (Entzündungen, Tumoren, Verletzungen).

Symptome

Das Tier zeigt einseitige Lichtscheue, meist vermehrten Tränenfluss, das Auge ist gerötet, die Pupille erweitert, der Pupillen-Lichtreflex ist verzögert oder sogar aufgehoben. Bei längerem Bestehen kann der Augapfel verstärkt hervortreten (Hydrophthalmus).

Diagnose

Unter Lokalanästhesie (Augentropfen) wird der Augeninnendruck mit einem Tonometer gemessen. Der physiologische IOD liegt beim Hund zwischen 8 und 23 mmHg.

Therapie

Erfolg verspricht nur eine rasch einsetzende Therapie, um den Hund vor einer Erblindung zu retten. Zunächst muss der IOD mit Hilfe von Medikamenten gesenkt werden, bevor eine Operation vorgenommen werden kann. Durch die medikamentöse Behandlung wird versucht, den Kammerwasserabfluss zu verbessern und eine weitere Kammerwasserproduktion zu hemmen.

Eine dauerhafte Druckregulierung ist bei einem Primärglaukom durch Medikamente meist nicht zu erzielen. Es sollte daher, solange die Sehkraft noch erhalten ist, eine chirurgische Therapie erfolgen (Kryo- oder Lasertherapie).

Beim Sekundärglaukom muss die Grundkrankheit behandelt werden.