Progressive Retinaatrophie (PRA)

Dr.med.vet.Petra Maritzen

Beschreibung

Bei der Progressiven Retinaatrophie handelt es sich um eine erblich bedingte Netzhauterkrankung, die durch eine Degeneration der Photorezeptoren gekennzeichnet ist und zur allmählichen Erblindung führt.

Symptome

Die Photorezeptordegeneration tritt meist zwischen dem 3. und 6. Lebensjahr erstmals in Erscheinung und äußert sich zu Beginn mit zunehmender Dämmerungsschwachsichtigkeit und Nachtblindheit. Auffallend sind die vergrößerten und bei Nacht stark leuchtenden Pupillen. Die Hunde stoßen in der Dämmerung und bei Nacht oft an Gegenstände, die sie tagsüber noch sehen können. In fortgeschrittenem Stadium ist dann auch das Tagsehen beeinträchtigt und die Tiere erblinden allmählich. Da diese Netzhautdegeneration aber langsam verläuft (zwischen Anfangssymptomen und vollständiger Erblindung liegen meist mehrere Jahre), haben die Tiere genügend Zeit, sich an die Situation zu gewöhnen. Der Hund ist ein „Nasentier“ und kompensiert seine Behinderung meist recht erfolgreich.

Diagnose

Die Untersuchung ist nicht schmerzhaft und erfolgt mittels Ophthalmoskopie (Betrachtung des Augenhintergrunds mittels Augenspiegel). Die Diagnose ist nicht ganz einfach zu stellen und bedarf einiger Erfahrung seitens des Tierarztes. Da die PRA frühestens beim erwachsenen Hund im Alter von ca. 3 Jahren zu erkennen ist, gibt es bei einigen betroffenen Hunderassen wie z.B. dem Labrador, Chesapeak Bay Retriever und Duck Toller bereits die Möglichkeit, eine frühzeitige Diagnose bereits im Welpenalter mit Hilfe eines DNA-Tests zu stellen.

Therapie

Eine Behandlung ist leider nicht möglich. Das Fortschreiten der Erkrankung lässt sich nicht beeinflussen. Einzige Möglichkeit besteht darin, betroffene Tiere nicht zur Zucht zuzulassen.

Ist die Diagnose allerdings gestellt, keine Panik! Gehör und vor allem Geruchssinn helfen Ihrem vierbeinigen Freund, auch ohne Sehvermögen durch seinen Hundealltag zu kommen!