Insektenstiche

Dr.med.vet.Petra Maritzen

Stiche von Insekten (Bienen, Wespen, Hornissen etc.) sind sehr schmerzhaft und können unter Umständen eine Lebensgefahr für den Hund darstellen. Durch den Stich wird eine lokale Entzündungsreaktion ausgelöst, durch die injizierten Toxine kann der ganze Körper betroffen sein. Der gesunde Hund verkraftet Insektenstiche allerdings relativ problemlos.

Symptome:

Der Hund wird unruhig und beleckt sofort die Wunde. Die Stichstelle erkennt man daran, dass der Hund schmerzhaft auf Berührungen reagiert (Zucken, Jammern, Abwehren der Hand). Die Haut bzw. Schleimhaut ist um die Einstichstelle gerötet und meist geschwollen. Das Tier zeigt oft auch deutlichen Juckreiz, insbesondere, wenn der Stachel noch steckt.
Wurde der Hund ins Maul oder in den Rachenraum gestochen (Tier versucht Insekten zu fangen und verschluckt diese), kann es zu Schwellungen kommen, die die Atmung erschweren. Schwere allergische Reaktionen können hinzukommen. Je nach Heftigkeit der Reaktionen (Kreislaufschwäche, Erbrechen) suchen Sie bitte umgehend einen Tierarzt auf.

Sofortmaßnahmen:

Entfernen Sie, wenn möglich, den Stachel mit einer Pinzette. Kühlen Sie die verletzte Stelle mit einem Eisbeutel oder Kühlakku, den Sie vorher in ein Handtuch wickeln (nicht direkt da Erfrierungsgefahr). Falls zur Hand, Hautstelle mit Fenistil-Gel bestreichen. Kalziumgaben zum Futter sind ebenfalls hilfreich.

Lebensbedrohlich ist es, wenn der Insektenstich im Rachenraum liegt und die Atemwege zuschwellen. Bitte dann sofort einen Tierarzt aufsuchen!

Sie müssen nach jedem Insektenstich mit allergischen Reaktionen rechnen. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Schockgeschehen kommen.

Anzeichen eines Schocks:

Der Hund macht einen leicht abwesenden und geschwächten Eindruck, zeigt Bewegungsunlust oder -unfähigkeit. Vermehrter Durst, eventuell Erbrechen treten auf. Bei schweren Schockzuständen ist Bewusstlosigkeit möglich. Die Hauttemperatur ist herabgesetzt, Pfoten fühlen sich kalt an, die Schleimhäute (Zunge, Zahnfleisch) und die Haut sind blass bis bläulich verfärbt (Zyanose). Der Hund atmet schnell und oberflächlich, die Herzfrequenz ist erhöht.

Sofortmaßnahmen bei Schock:

• Legen Sie den Hund auf die Seite (möglichst auf eine Decke).
• Ist das Tier noch in der Lage, selbständig zu trinken, Wasser anbieten (nicht bei bewußtlosen Tieren).
• Auf freie Atmung achten (eventuell Zunge hervorziehen, Erbrochenes entfernen).
• Hinteren Körperteil hochlagern (Polster unterlegen).
• Da die Wärmeregulation des Körpers nicht mehr funktioniert , Hund in eine Decke wickeln, um ihn warm zu halten.
• Unbedingt einen Tierarzt aufsuchen!!!

einige Standardwerte

Hier einige physiologische Standardwerte, damit Sie den Zustand Ihres Tieres bewerten können:
Atmung: 15 – 30 Atemzüge/min
Puls: je nach Rasse und Grösse 80 – 120 Schläge/min
Temperatur (rektal gemessen): 37.5 -39.0°C (Welpe bis 39.5°C)