Dr.med.vet. Petra Maritzen
Eine Otitis interna entwickelt sich meist durch Übergreifen einer Otitis media auf das Innenohr. Durch Schädigung des Nervus statoacusticus kommt es zu Störungen des Gleichgewichts und des Gehörs.
Ein wichtiger Hinweis sind eine länger bestehende Otitis externa oder
Otitis media.
Wenn der Gleichgewichtssinn beeinträchtigt ist, kommt es zu unsicherem und breitspurigem Gang, der Kopf wird schief gehalten
(nach der erkrankten Seite hin; nicht bei beidseitigem Befall), die Tiere fallen um (insbesondere beim Kopfschütteln),
rollende Augenbewegungen und Augenzittern (Nystagmus) sind zu beobachten.
Defizite im Gehörvermögen bleiben oft lange unentdeckt, bis zum kompletten Gehörverlust. Die Tiere sind oft schreckhaft oder
reagieren erst, wenn sie angefasst werden. Oft sind sowohl Gleichgewichtssinn als auch Gehörsinn betroffen.
Eine Therapie muss rasch einsetzen, um ein Übergreifen der Infektion auf das Gehirn zu vermeiden. Sie besteht wie bei Otitis media in einer lokalen und systemischen Antibiotikagabe über mehrere Wochen.